Vier Wochen später als geplant fand am vergangenen Samstag das zweite Turnier der ersten Bundesliga der Standardformationen in Bocholt statt.

Nach der Absage des Turniers am ursprünglichen Termin standen plötzlich verschiedene Szenarien im Raum – von Absagen über Verschiebungen, Trainingspausen und -reduzierung – ein wildes Hin und Her an Informationen und Eindrücken und wahrlich nicht die besten Voraussetzungen für eine stabile Vorbereitung innerhalb der Saison. Die Zuspitzung und Eskaltion der Situation in der Ukraine sorgte für weitere Unruhe in der Vorbereitung.

Zwei Tage vor dem Turnier sah sich die Mannschaft mit einigen Herausforderungen konfrontiert: Mannschaftskapitänin Maria Novikova, Tänzerin mit ukrainischen Wurzeln, bangt um ihre Familie in der Ukraine, Fabian Tomaschko befand sich auf einer beruflichen Fortbildung im rheinland-pfälzischen Boppard, Viktoria Kiselev und Emanuel Brajinovic konnten am Freitag aus schulischen und beruflichen Gründen nicht im Mannschaftsbus mitfahren und zertifizierte Schnelltests mussten vor Halleneintritt am Samstag organisiert werden.

In einer glücklichen Fügung befand sich bei der Rastätte „Urbacher Wald“ ein Corona-Schnelltestszentrum, sodass alle im Bus Mitgereiste „on the fly“ getestet werden konnten. Die Nachzügler organisierten ihre Schnelltests noch vor Abfahrt in Ludwigsburg. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch an Ole Jung, der als Chauffeur mit seinem Privatfahrzeug fungierte, und Emanuel und Vika am Freitagabend ins Hotel nach Bocholt fuhr.

Am Samstag ging es für die Mannschaft bereits vor dem Frühstück mit dem Styling los. Mit vollem Gepäck machte sich die Mannschaft gegen Mittag auf den Weg zur Euregiohalle. Gegen 15:00 Uhr stieß auch Fabian Tomaschko zur Mannschaft. Ein Dank geht an dieser Stelle an die Standardmannschaft des TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg, die mit dem Tausch der Stellprobe Fabian etwas mehr Gelegenheit gaben im Turnier anzukommen.

Nach einer sehr wackeligen Stellprobe und deutlichen Ansagen der Trainer Beck im Nachgang ging die Mannschaft an Startplatz 1 in die Vorrunde des Turniers. Dieser Durchgang war mit vielen Bildfehlern gespickt und spiegelte rein gar nicht die Leistungen aus dem Training wider. In einer weiteren Kabinenansprache wurden die Tänzer auf das große Finale eingestimmt – Engagement und Spritzigkeit waren jetzt gefordert.

Das Los ergab, dass die Mannschaft des TCL wieder als erste Formation des Finals startete. Mit einem engagierten und inspirierten zweiten Durchgang zeigte die Mannschaft, was an Potenzial in ihr steckt.

Diese Leistung reichte für den zweiten Platz hinter dem Team aus Göttingen und ist somit eine Bestätigung des Ergebnisses aus dem Ludwigsburger Turnier Anfang Januar. Eine 1 konnte die Mannschaft dem Göttinger Team sogar abluchsen.

Für die Paarkonstellation Tatjana Beinhauer & Fabian Tomaschko war es das erste gemeinsame Formationsturnier. Großes Lob gilt dem Youngster-Paar Sophia Trumpold & Vincenzo D’Emma, die nach wenig gemeinsamer Vorbereitungszeit gemeinsam das Bocholter Tanzparkett betraten. Für Vincenzo war es das allererste Formationsturnier überhaupt.

Ein weiterer Dank geht auch an den ehemaligen TCL-Tänzer Sergej Esau und seine Freundin, die es ermöglichte, dass das Ludwigsburger Team mit einer ukrainischen Flagge einlaufen konnte.

Nach holpriger Vorbereitung und einem Turnier unter besonderen Umständen ein mentaler Kraftakt mit einem sportlich glücklichen Ausgang für die ganze Mannschaft.

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